Dominik Schmitz

20.11.1978 – 17.5.2022

„Dass die Menschen sich selbst erkennen, dass sie ihr Göttliches entdecken, dass sie schöpferisch werden und ein neuer Himmel und eine neue Erde entsteht – darum mühe ich mich.“ (Edgar Ende)

Nach längerer, schwerer Krankheit ist unser lieber Kollege und Freund Dominik Schmitz am 17. Mai 2022 im Kreis seiner Familie und engsten Freunde verstorben.

Dominik stieß im November 2011, kurz nach Gründung, zum Zentrum für globalen Wandel und Nachhaltigkeit der BOKU. Mit beeindruckendem Engagement, ausgeprägtem Idealismus, großer Kompetenz, mitreißender Energie und einer Fülle an Ideen hat er in den vergangenen Jahren eine ganze Reihe an Projekten und Vorhaben zum Klimaschutz angestoßen und mit Leben erfüllt. Er war motiviert von dem Wunsch, die Welt besser zu machen und Initiativen zu setzen, die umfassende und dauerhafte Nachhaltigkeitseffekte haben. Das obige Zitat wählte er an seinem ersten BOKU-Arbeitsplatz in den Baracken der Borkowskigasse als Wandaufdruck. Er lebte diesen Leitspruch.

Dominik wirkte maßgeblich an der Konzeption, Umsetzung und wissenschaftlichen Betreuung des BOKU-CO2-Kompensationssystems mit. Seine Idee, Klimaschutzprojekte mit BOKU-Beteiligung in Ländern des globalen Südens durch freiwillige Spenden aus dem globalen Norden zu finanzieren, stieß auf fruchtbaren Boden. Zwei Aufforstungsprojekte in Äthiopien und Costa Rica können noch für mindestens 20 Jahre durchgeführt werden, fünf weitere Klimaschutzprojekte im Globalen Süden laufen erfolgreich. Sie erzielen Treibhausgaseinsparungen durch den Bau von Biogasanlagen, Aufforstungen und Waldschutz, Kompostierung oder die Wasserdesinfektion mittels UV-Strahlung. Alle diese sieben Klimaschutzprojekte sind für die nachhaltige Entwicklung in den Projektregionen und darüber hinaus sehr bedeutsam.

Dominik ergänzte Angebote zur CO2-Kompensation durch wissenschaftliche Begleitung und Beratung zum Klimaschutz in Firmen und Organisationen. Für ihn war CO2-Kompensation nicht die Lösung, sondern nur ein kleiner Teil von Klimaschutzmaßnahmen. Die Vermeidung von CO2-Emissionen forderte er immer aktiv von den Spender*innen – vor allem aus dem Unternehmensbereich – ein.

Dominik bemühte sich zudem auch in zahlreichen Projekten darum, die BOKU nachhaltiger zu gestalten. Er wirkte an der Erstellung der BOKU-Nachhaltigkeitsstrategie mit und entwickelte gemeinsam mit Kolleg*innen der TU Graz ein wissenschaftsbasiertes Instrument zur Klimabilanzierung von Hochschulen, das inzwischen von etlichen österreichischen Universitäten und Fachhochschulen genutzt wird, um Klimaschutzstrategien zu entwickeln. Aus diesen Aktivitäten entstanden Klimaneutralitätsstrategien von gegenwärtig 12 österreichischen Universitäten.

Seine Überzeugung, durch schöpferisches, wissenschaftlich fundiertes, kooperatives und engagiertes Handeln für eine nachhaltige Zukunft tätig werden zu können, gab Dominik auch in der Lehre sowie der Studierendenberatung weiter. In Lehrveranstaltungen wie Junior Enterprise, Sustainability Challenge, Sustainable Entrepreneurship oder Mut zur Nachhaltigkeit motivierte und unterstützte er Studierende intensiv dabei, selbst in der Praxis aktiv zu werden. Neben kleineren Studierendenprojekten gingen auch einige Start-up Unternehmen aus diesen Lehrveranstaltungen hervor, die weiterhin erfolgreich im Nachhaltigkeitsbereich wirken.

Neben seiner Tätigkeit an der BOKU war er auch selbst unternehmerisch tätig und arbeitete in der Geschäftsfeldentwicklung des Start-up Unternehmens Swimsol, das inzwischen bei schwimmenden Photovoltaikanlagen weltweit führend ist.

Ein wertschätzendes und vertrauensvolles Miteinander in der Projektarbeit, aber auch der Entwicklung der Teamkultur waren Dominik ein besonderes Anliegen. Er hatte dabei stets mit großem Wohlwollen, viel Aufmerksamkeit, aber auch Humor sein Umfeld und vor allem uns Kolleg*innen im Blick.

Dominik ging mit großer Freude und Energie an die Arbeit und Vieles schien ihm mühelos zu gelingen. Nur selten ließ er erkennen, dass ihn die Fülle an Herausforderungen und Aufgaben an seine Grenzen brachte. Seine Kraftquellen waren seine Familie, sein großer Freundeskreis, seine Liebe zur Natur, sein großer Idealismus und ausgeprägter Optimismus. Sie trugen ihn auch durch die schwere Zeit seiner Krankheit.

Mit Dominik verlieren wir nicht nur einen sehr kompetenten und engagierten, sondern auch einen außergewöhnlich hilfsbereiten, wohlwollenden und liebevollen Kollegen; für viele von uns war er ein langjähriger Freund und Wegbegleiter. Er hinterlässt eine große Lücke und fehlt uns jetzt schon sehr. In großer Dankbarkeit für viele Jahre des gemeinsamen Arbeitens und Lebens werden wir unseren Weg, der auch der seine war, fortsetzen. Die Saat, die Dominik gelegt hat, ist reichlich aufgegangen und hat viele Früchte getragen; es ist an uns, sie weiter zu pflegen und zu vermehren.

Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Familie!

 

Das Team des Zentrums für globalen Wandel und Nachhaltigkeit